Bewerbungsschreiben

Die Qualität ist entscheidend

Über Pro und Kontra von Bewerbungsschreiben lässt sich trefflich streiten. Natürlich kann man die Aussagekraft eines Bewerbungsschreibens in Frage stellen. Auch der Einwand, dass dieses manipuliert sein könnte, ist nicht von der Hand zu weisen. Diese und weitere Argumente werden oft gegen Bewerbungsschreiben vorgebracht.

Wer täglich mit Bewerbungen zu tun hat, wird schnell feststellen, dass das Bewerbungsschreiben den wichtigsten Teil der Bewerbung ausmacht. Als erstes Dokument der Unterlagen bietet es dem Empfänger den direkten Einstieg in die Bewerbung. Es ist sozusagen die Visitenkarte des Bewerbers, was verdeutlicht, wie entscheidend die Qualität dieses Anschreibens ist. Das Bewerbungsschreiben sollte fehlerfrei und strukturiert sein, das heisst untergliedert in Einleitung, Hauptteil, optionalen Teil und Schluss. Lassen Sie es auf jeden Fall gegenlesen, um zu erfahren, wie es auf den kritischen Betrachter wirkt, und als wertvolle Überprüfung auf Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler.

Das erste Kriterium, welches das Bewerbungsschreiben erfüllen muss, ist ein optisch guter Eindruck. Dazu gehört neben einem ansprechenden Layout der richtige Umfang, nämlich maximal eine A4-Seite; das Schreiben soll daher kurz und knackig verfasst sein.

Die zweite Anforderung besteht darin, mit einem gelungenen Einstieg Interesse zu wecken. Gelingt das nicht, wird das Bewerbungsschreiben kaum komplett gelesen. Verwenden Sie keine Standardfloskeln und wiederholen Sie nicht den Inseratetext. Idealerweise können Sie auf einen früheren Kontakt, auf ein Telefonat oder Ähnliches verweisen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und überzeugen Sie durch eine individuell auf Sie zugeschnittene Einleitung. Das können Highlights aus Ihrem Lebenslauf sein oder auch Dinge, die Sie am potenziellen Arbeitgeber begeistern. Damit geben Sie Ihrem Bewerbungsschreiben eine persönliche Note.

Im Hauptteil gilt es den Leser davon zu überzeugen, dass Sie der ideale Kandidat genau für diese Position sind. Keinesfalls dürfen Sie den Fehler machen, Ihren Lebenslauf auszuformulieren. Ihre Informationen sollten sich stattdessen immer auf den potenziellen Job beziehen. Beschränken Sie sich auf die Schlüsselanforderungen. Führen Sie aus, weshalb Sie diese Herausforderungen zu meistern imstande sind und was Sie besonders an den Aufgaben reizt. Unterstreichen Sie Ihre Kompetenz mit Beispielen aus der Praxis.

Gehen Sie auf die wichtigsten geforderten Soft Skills ein und erläutern Sie anhand von Beispielen Ihre diesbezügliche Eignung. Werden in der Ausschreibung Fragen gestellt, beantworten Sie diese in Kürze.

Der Schluss darf dann standardisiert sein. Er sollte die Bereitschaft beinhalten, für Auskünfte zur Verfügung zu stehen, sowie zum Ausdruck bringen, dass Sie sich über die Einladung zum Interview freuen.

Selbst wenn ein Bewerbungsschreiben nicht verlangt ist, bin ich klar der Meinung, dass sich dieser Aufwand lohnt. Das Bewerbungsschreiben bietet die Möglichkeit, sich von der Masse der Bewerbenden abzuheben, der Bewerbung Ihre individuelle Note zu verleihen und dem potenziellen Arbeitgeber Ihr Interesse zu verdeutlichen.

Aber wie eingangs erwähnt: Das Ganze steht und fällt mit der Qualität. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

Paul Steiner
Partner
Corporate Management
Selection C.M.S. AG